Wow, was für ein Text. Du scheinst dich tatsächlich für "den Kram" zu interessieren, denn ich habe bisher keinen der Namen (bis auf Descartes, Sartre und Heidegger) gehört ;)
Deinen Ansatz finde ich sehr interessant.. :)
Weißt du, die Definition von Existenz ist auch das, was mir die größten Schwierigkeiten. Für mich ist es ein Wort, das man nicht wirklich definieren kann, ohne einen bestimmten Aspekt auszulassen.
Ähnlich wäre der Versuch, Liebe zu definieren: Es gibt das Wort zwar und es gibt eine bestimmte Bedeutung - das aber, was es tatsächlich ist, kann man nur fühlen, nicht in Worten ausdrücken.
Wenn wir nun sagen, "Existenz = wahrgenommen werden", dann heißt das doch, dass alles um uns herum auch existieren muss, nicht? Was im Sinne eines Traumes oder einer Matrix aber nicht wäre... lediglich Neuronenfeuer oder Bits und Bytes.
Ich denke, Existenz kann man durch so etwas nicht festlegen, denn für mich wäre es fragwürdig, wo die Grenze zu ziehen ist.
Descartes begründet "Ich denke, also bin ich" durch den Zweifel an all seinen 5 Sinnen - Sehen, Riechen, Hören, Fühlen und Schmecken. Wenn ich diese Sinne aber anzweifle, dann muss meine Umwelt (z.B. ein Tisch) gar nicht existent sein, er könnte ja auch eine Sinnestäuschung sein.
Wenn nun unser Gefühl von Existenz getäuscht, nicht echt ist - dann wäre es für mich keine Existenz mehr, eher ein Zustand, der von außen kontrolliert wird.
Im Endeffekt denke ich, ist es nicht wissenschaftlich, die eigene Existenz beweisen zu wollen - das geht über jegliche Wissenschaft hinaus.. das einzige, was mir sinnvoll erscheint, ist, in die eigene Existenz und Realität zu vertrauen - man könnte sagen, daran "glauben", dass man existiert.
Mir fällt gerade die Verbindung zum Gottesbeweis/Gegenbeweis auf - auch hier ist es nicht möglich, eine Beweisführung zu machen, da das, was zu beweisen ist, über unseren Horizont hinaus geht, unbegreiflich wäre - und das müsste doch auch für das Sein gelten, oder?
Den letzten Ansatz (aus der Postmoderne) finde ich höchst interessant. Genialer Gedankengang, und hört sich auch genauso plausibel an... würde sowohl in einer existenten als auch in einer nicht-existenten (geträumten) Welt passen.
Danke.
.tobias
Ray Tski (Gast) - 24. Jan, 18:02
Da stimme ich dir zu, ob Realität reel ist, hängt davon ab, was man als reel definiert, was dann schon wieder absurd ist, weil wir dann etwas dadurch beweisen, dass wir es einfach als wahr definieren (ganz wie in mathe: 1=1 weil 1=1, mit Beweisen hat das nichts zu tun). Und ich muss auch zugeben, ich hab mich vertippt, Sartre´s Definition war "Sein ist wahrgenommen werden können", damit auch der Stuhl existieren darf, den wir gerade nicht sehen. Letztendlich kommts aber wirklich darauf an, was man als "existent" definiert. Ob eine simulierte (oder geträumte), aber Selbstbewusstsein habende Intelligenz auch "wirklich" ist, und wodurch man so eine "starke" KI von einer "schwachen" KI unterscheiden würde, wenn es sie gäbe, ist eine der vielen Fragen, die irgendwann mal auf uns zukommen und verdammt heikel sind.
Denn wenn es "menschliche" KIs gäbe, müssten sie ja eigentlich Bürgerrechte bekommen, ansonsten versklaven wir empfindungsfähige, intelligente Wesen, andererseits wäre es herrlich bescheuert, wenn es technisch möglich wäre, dass ich mir 16000000 treue Wähler programmiere, die absolute Mehrheit im Bundestag gewinne und mich zum uneingeschränkten Herrscher wählen lasse. Wo also die Grenze liegt, muss irgendwann definiert werden, ist aber eigentlich unmöglich.
Definition und Schleifen
Deinen Ansatz finde ich sehr interessant.. :)
Weißt du, die Definition von Existenz ist auch das, was mir die größten Schwierigkeiten. Für mich ist es ein Wort, das man nicht wirklich definieren kann, ohne einen bestimmten Aspekt auszulassen.
Ähnlich wäre der Versuch, Liebe zu definieren: Es gibt das Wort zwar und es gibt eine bestimmte Bedeutung - das aber, was es tatsächlich ist, kann man nur fühlen, nicht in Worten ausdrücken.
Wenn wir nun sagen, "Existenz = wahrgenommen werden", dann heißt das doch, dass alles um uns herum auch existieren muss, nicht? Was im Sinne eines Traumes oder einer Matrix aber nicht wäre... lediglich Neuronenfeuer oder Bits und Bytes.
Ich denke, Existenz kann man durch so etwas nicht festlegen, denn für mich wäre es fragwürdig, wo die Grenze zu ziehen ist.
Descartes begründet "Ich denke, also bin ich" durch den Zweifel an all seinen 5 Sinnen - Sehen, Riechen, Hören, Fühlen und Schmecken. Wenn ich diese Sinne aber anzweifle, dann muss meine Umwelt (z.B. ein Tisch) gar nicht existent sein, er könnte ja auch eine Sinnestäuschung sein.
Wenn nun unser Gefühl von Existenz getäuscht, nicht echt ist - dann wäre es für mich keine Existenz mehr, eher ein Zustand, der von außen kontrolliert wird.
Im Endeffekt denke ich, ist es nicht wissenschaftlich, die eigene Existenz beweisen zu wollen - das geht über jegliche Wissenschaft hinaus.. das einzige, was mir sinnvoll erscheint, ist, in die eigene Existenz und Realität zu vertrauen - man könnte sagen, daran "glauben", dass man existiert.
Mir fällt gerade die Verbindung zum Gottesbeweis/Gegenbeweis auf - auch hier ist es nicht möglich, eine Beweisführung zu machen, da das, was zu beweisen ist, über unseren Horizont hinaus geht, unbegreiflich wäre - und das müsste doch auch für das Sein gelten, oder?
Den letzten Ansatz (aus der Postmoderne) finde ich höchst interessant. Genialer Gedankengang, und hört sich auch genauso plausibel an... würde sowohl in einer existenten als auch in einer nicht-existenten (geträumten) Welt passen.
Danke.
.tobias
Denn wenn es "menschliche" KIs gäbe, müssten sie ja eigentlich Bürgerrechte bekommen, ansonsten versklaven wir empfindungsfähige, intelligente Wesen, andererseits wäre es herrlich bescheuert, wenn es technisch möglich wäre, dass ich mir 16000000 treue Wähler programmiere, die absolute Mehrheit im Bundestag gewinne und mich zum uneingeschränkten Herrscher wählen lasse. Wo also die Grenze liegt, muss irgendwann definiert werden, ist aber eigentlich unmöglich.